Die Freiwillige Feuerwehr Horb am Main wurde 25. September 1904 von einigen beherzten und verantwortungsbewussten Männern gegründet. Die Leute erkannten schon damals die Notwendigkeit eines Brandschutzes. Ihre Initiative und ihr Idealismus führten dazu, dass sich hilfsbereite Männer zur Freiweilligen Feuerwehr zusammengeschlossen. Damit war der Grundstein gelegt, um über Jahrzehnte hinweg, eine gut organisierte und einsatzbereite Feuerwehr in Horb am Main aufzubauen.
Das erste Protokoll (siehe Bild: Protokoll vom 18. Februar 1903) ist noch heute in den Unterlagen vorhanden.
Inhaltlich geht daraus hervor:
Freiwillige Feuerwehr Horb am Main
Gegründet 25. September 1904
Generalversammlung
Bei der heutigen Generalversammlung wurde der Verwaltungsrat gewählt und zusammengestellt, aus folgenden Herren:
1. Vorstand Heinrich Gampert
2. Kommandant Veit Müller
3. Adjudant Nikolaus Wendler
4. Schriftführer Hans Popp
5. Kassier Heoinrich Zeitler
6. Zeugwart Wolfgang Müller
7. Steigführer Georg Gick
8. Spritzenführer Hans Popp
Bei der Beratung wurde festgestellt,
10 Pf. Monatsbeitrag für jedes Mitglied. Zahlbar 1. Januar 1905.
Anschaffung von Mützen aus der Vereinskasse.
Austeilung der Aufnahmekarten.
Vereinsdiener ist Jakob Meusel mit einem Jahresgehalt von 3 Mark.
Die Feuerwehr ist 20 Mann stark.
Horb am Main, 18. Februar 1903
Der Verwaltungsrat
Auch nach Beendigung des 2. Weltkriegs ging es in Horb relativ schnell wieder im Feuerwehrwesen voran. Davon zeugt bereits ein Protokoll vom Oktober 1945 (siehe Protokoll vom 20. Oktober 1945).
Inhaltlich geht daraus hervor:
Versammlung
Kommandant Dittrich eröffnet die Versammlung, gedenkt der gefallenen und verstorbenen Kameraden. Bittet dann wegen vorgeschrittenen Alters Herrn Bürgermeister Hans Fleischmann an seine Stelle einen jüngeren Kameraden zu stellen.
Dittrich gibt dann Kassabericht.
Herr Bürgermeister Fleischmann dankt dem alten Kommandanten Dittrich für seine langjährigen Treue und Einsatzbereitschaft und erteilt ihm Entlastung. Weiter bestimmt er die neue Verwaltung wie folgt:
1. Kommandant Karl Springer
2. Adjudant Paul Krapp
3. Schriftführer u. Kassier Heinrich Kleylein
4. Sanitätswesen Hans Kleylein
5. Spritzenmeister Max Mühlhans
Uniformen, Ausrüstung und Geräte sind neu aufgenommen und in Ordnung zu bringen.
Auch die Kameraden, soweit in die Heimat zurückgekehrt sind, wieder einzureihen.
Kassa wurde mit 26,20 Mark an Kleylein übergeben.
Horb, den 20. Oktober 1945
Heinrich Kleylein
50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Horb am Main
Es gab noch keine Feuerwehrfahrzeuge oder modernes Löschgerät, als die FFW Horb im Jahre 1954 Ihr 50jähriges Bestehen feierte. Dennoch waren die Horber Feuerwehrmänner angetreten, um das Jubiläum zu feiern. Es ist noch der alte Dorfbrunnen zu erkennen. Das Spritzenhaus aus altem Sandstein mit der Dorfglocke befand sich ebenfalls hier am Dorfplatz (siehe Bilder der 50 Jahre FFW Horb).
Ortschronik von Horb am Main
Der Markt Marktzeuln mit seinen Ortsteilen Zettlitz und Horb am Main liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises an der Staatsstraße 2191 und den Bundesstraßen B 173 und B 289. Der Markt hat einschließlich seiner beiden Ortsteile etwa 1750 Einwohner und bildet zusammen mit der Nachbargemeinde Hochstadt am Main eine Verwaltungsgemeinschaft und ein gemeinsames Kleinzentrum. Urkundlich erstmals erwähnt wird das Lehen "Cylen" in einer Traditionsnotiz aus dem Jahre 1070.
Eine umfangreiche Schilderung des Ortes Horb am Main ist in der "Historisch-Topographischen Beschreibung des Kaiserlichen Hochstiftes und Fürstentums Bamberg" von J.B. Roppelt im Jahre 1801 gegeben.
"Horb am Mayn liegt eine halbe Stunde oberhalb Zettlitz, die Straße nach Burgkunstadt und Kulmbach geht hier durch. Aus dem Maynfluß geht ein Arm über Horb, über den ein Steg gebaut ist, der unterhalb in den Mayn fließt und den Ort für Überschwemmungen bewahrt. Die Zehend, Terrietorium, Dorfs- und Gemeindeherrschaft, gehören dem Amt Weismayn, die Geistlichkeit der Pfarrei Altenkunstadt, der Zehend dem Herrn Künßberg zu Wernstein und dem Aufsessischen Seminarium zu Bamberg. Zwei mit Haus und Stadel bebaute Güter sind dem Amte Weismayn vogtei- und steuerbar. Ein Haus mit einem Stadel, 2 Häuser ohne Stadel und ein Stadel von einer Hofstätte gehören mit der Lehenherrschaft und Vogteilichkeit dem Kloster Langheim, reichen auch die Steuer dem dasigen Klosteramte".
In den Berichten über "Bestehen und Wirken des historischen Vereins zu Bamberg" wird um 1138 ein Dorf "Horwa" genannt, 1183 "Horwe" bezeichnet, 1349 als ein Kirchspiel Altenkunstadt zugehörig in latinisierter Form "Horbae" und seit 1496 lautet es in der heutigen Schreibweise "Horb am Main".
In seinem Werk "Die Ortsnamen im ehemaligen Hochstift Bamberg", verfaßt von dem Postbeamten Ziegelhöfer aus Bamberg, herausgegeben im Jahre 1911, wird der Name "Horb" aus dem Althochdeutschen "Horo" mit den Worten "Horawes" und "Horawe" wiedergegeben. Im Mittelhochdeutschen wird hieraus "Horwes" und "Horwe", das ins Neuhochdeutsche übertragen zu "Horb" wird und mit "Zum Sumpfboden" zu deuten ist. Die Lage des Ortes im Obermaintal zwischen Lichtenfels und Kulmbach in sumpfigem Wiesengrund von einst und den vielen Hochwassern des Mains, welche oft den Ort bedrohten, geben der Deutung des Ortsnamens seinen Sinn.
Während früher die Horber Bevölkerung von der Landwirtschaft lebte kam schließlich auch nach Horb die Industrialisierung. Bereits um 1900 gingen viele Horber in das nahe Burgkunstadt und arbeiteten dort in den Schuhbuden. Horb am Main bildete lange Jahre mit Zettlitz eine politische Gemeinde. Im Zuge der Gebietsreform wurde Horb am Main 1977 nach Marktzeuln eingemeindet
Natürlich haben früher auch Hungersnöte und andere Naturkatastrophen dem Ort schwer zugesetzt. Auch die Kriege, vor allem die letzten beiden Weltkriege, haben ihre Spuren stark hinterlassen.
Geschichte der Juden in Horb am Main
Eine rechte Fundgrube über die Geschichte des kleinen Ortes geben die Urbare des Cisterciencerklosters Langheim, sowie das älteste Bamberger Urbar. Das Kloster Langheim zog auch finanziellen Gewinn durch Angehörige jüdischen Glaubens, die sich im Obermaingebiet angesiedelt hatten. Jüdische Gottesdienste wurden bis ins 18. Jahrhundert in den kleineren Dörfern am Obermain meist in Privathäusern abgehalten. Oft wurde im Obergeschoß eine größere Stube als Bettstube eingerichtet. So auch in der kleinen Ortschaft Horb seit dem Jahr 1707. Jene kleine, unscheinbare Bettstube in einem Horber Fachwerkhaus sollte schließlich Weltruhm erlangen. Vor hundert Jahren lagerte zwischen den herrlich dekorierten Wänden noch das Heu, inzwischen ist die Horber Bettstube das Aushängeschild fränkischen Judentums im Israel-Museum in Jerusalem.
Zwischen den Jahren 1733 und 1735 fertigte Elieser Sussmann eine ungewöhnliche Innendekoration an, die er - nach eigenen Angaben - am 6. August 1735 vollendet hatte. Einerseits vermittelte die Bettstube nun die Bescheidenheit eines hölzernen Betthauses in Osteuropa. Andererseits erstrahlte eine ungewöhnliche Innendekoration mit bunten Wandmalereien, voll von Bibelversen, Weisheitssprüchen, Motiven aus der Tier- und Pflanzenwelt und Ornamenten aus der lokalen Volkskunst.
Nur 130 Jahre sollte der prächtig ausgestattete Raum der Jüdischen Gemeinde von Horb zu Gottesdienst und sonstigen Treffen dienen. Nachdem die meisten jüdischen Einwohner gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Ort verlassen hatten, wurde das Fachwerkhaus mit der Bettstube an die Brauerei Gampert verkauft. Bald lagerte in der Bettstube das Heu und 45 Jahre lang wurde das Haus als Scheune genutzt.
Sozusagen neu entdeckt wurde die Synagoge im Jahr 1909 durch den evangelischen Pfarrer von Küps, Heinrich Pöhlmann. Die bemalten Holzrippen erwarb Max Gutmann aus Bamberg, ein gebürtiger Lichtenfelser. Er ließ sie 1912 ablösen und nach Bamberg bringen. Da kein Raum zur Verfügung stand, um die Bettstube der Öffentlichkeit vollständig präsentieren zu können, geriet ihre Existenz bald in Vergessenheit. So überstand die Horber Bettstube - magaziniert in der Bamberger Siechenscheune - die Progromnacht 1938 und den Zweiten Weltkrieg.
Bei den großen jüdischen Ausstellungen "Synagoga", 1960/61 in Recklinghausen und "Monumenta Judaica", 1963/64 in Köln, wurde eine breite Öffentlichkeit auf die ungewöhnliche Bettstube aus Franken aufmerksam. Von der Stadt Bamberg, der Max Gutmann die Bettstube als Schenkung vermacht hatte, wurde sie 1967 zunächst als Leihgabe für ein halbes Jahr zur Eröffnung des Israel-Museums in Jerusalem freigegeben. Mehrmals wurde die Leihfrist verlängert. Seit 1981 steht fest, daß die Horber Bettstube als Dauerleihgabe der Stadt Bamberg vermutlich für immer in Jerusalem verbleiben wird.
Auf den Internetseiten von Alemannia Judaica eine Arbeitsgemeinschaft für die
Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum (u.a. auch über Horb am Main) finden Sie Infomationen. Link http://www.alemannia-judaica.de/horb_am_main_synagoge.htm